P. Bernhard (Franz) Weinbub OSB (1934 -2022)

Liebe Mitglieder der CBM!

Traurig, doch im Vertrauen auf den Gott des Lebens gibt die Gemeinschaft des Benediktinerstiftes Melk bekannt:
P. Bernhard (Franz) Weinbub OSB

ist am 26. Jänner 2022 im 88. Lebensjahr verstorben und zu dem, der ihn schuf, an den er glaubte, und auf den er hoffte, heimgekehrt.  Parte

Wir glauben daran, dass er nun in einer anderen Wirklichkeit seine kraftvolle Stimme erheben kann, und hoffen darauf, dass er Fürbitte für uns hält.

Franz Weinbub wurde am 11. April 1934 in Fahndorf (NÖ) geboren.

Seine Einkleidung als fr. Bernhard fand am 14. August 1954 statt. Die zeitlichen Gelübde legte er am 15. August 1955 ab, die ewigen Gelübde drei Jahre später am 15. August 1958. Die Weihe zum Priester erhielt er am 11. Juli 1959 durch Bischof-Koadjutor Franz Zak.

P. Bernhard wirkte als Seelsorger in den Pfarren Ravelsbach, Bad Vöslau, Großriedenthal, Rohrendorf, Theiß und Brunn im Felde sowie in Untersiebenbrunn und Groißenbrunn, wo er genau 27 Jahre seines Lebens verbrachte. 2011 kehrte er ins Stift Melk zurück, um dort seine Pension zu verbringen.

Bis kurz vor seinem Tod konnte P. Bernhard – in umsichtiger Betreuung durch die beiden Pfleger Valentin und Mario – in seinem Zimmer im Stift Melk wohnen und noch in einem gewissen Maß Anteil am Gemeinschaftsleben des Stiftes nehmen. Am Heiligen Abend nahm er noch an der Vesper in der Stiftskirche und der anschließenden Weihnachtsfeier teil. Am Weihnachtstag musste P. Bernhard ins Landesklinikum Melk und schließlich vor wenigen Tagen ins Hospiz des NÖ Pflege- und Betreuungszentrums Melk übersiedeln. Die Klostergemeinschaft sagt allen, die P. Bernhard betreut und gepflegt haben, herzlichen Dank.

P. Bernhard war aus voller Überzeugung Seelsorger, der sich mit den Menschen seiner Pfarren freuen konnte und der mit ihnen litt. Auch in der Pension blieb er mit vielen über Briefe, Postkarten und Telefonate in Verbindung. Mit seiner lauten und tiefen Stimme sah er sich zuallererst als Verkünder der frohen Botschaft.

Vom Zorn bis zur herzlichen Gutmütigkeit konnte sein Gemüt alle Stimmungen durchlaufen – nicht selten auch in großer Geschwindigkeit und mit raschem Wechsel und immer wieder mit lautem Lachen. Trotz zunehmend eingeschränktem Bewegungsradius war er erstaunlich gut informiert über all das, was sich in seinem Umfeld ereignete. Seine hohe Intelligenz und sein scharfer Verstand blieben P. Bernhard bis knapp vor seinem Tod erhalten und machten ihn zu einem scharfsinnigen Beobachter und gelegentlich ironischen Kommentator des Geschehens rund um ihn. In seinem letzten Lebensjahr noch äußerte er die Überlegung, ob er sich nicht Computer und Tablet zulegen und den Einstieg in die digitale Kommunikation erlernen solle.

Erwähnt sei P. Bernhards Sinn für Fest, Genuss und Ästhetik, seine Gemütlichkeit (und darf man sagen: manchmal auch eine gewisse Bequemlichkeit?) sowie die Liebe zu seinen Hunden.

Im Advent 2020 war es P. Bernhard ein großes Anliegen, vielen Menschen folgendes Wort zu schreiben, das Wunsch, Idealbild und Segensspruch ist, den wir nun auch ihm mitgeben:

Menschen, die aus der Hoffnung leben, sehen weiter.

Menschen, die aus der Liebe leben, sehen tiefer.

Menschen, die aus dem Glauben leben, sehen alles in einem anderen Licht.

(Lothar Zenetti)

Aus dem Glauben vermögen wir den Tod in einem anderen Licht zu sehen. P. Bernhard möge in Frieden ruhen. Wir bitten um das Gebet für ihn!

Nähere Angaben zu den Begräbnisfeierlichkeiten für P. Bernhard werden in Kürze erfolgen.

Abt Georg Wilfinger OSB 
und der Konvent des Stiftes Melk

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